Artist Index: Bresdin, Rodolphe

Le bon Samaritain. Lithographie auf doppelt gewalztem China. 56,4 x 44,3 cm. 1861. Van Gelder 100, II.-III. Ausgabe von 1867.

Ein undurchdringliches Dickicht aus Büschen und Bäumen, Palmblättern und Farn, knorrigem Geäst füllt das großformatige Blatt aus. Affen, Eulen, Fledermäuse und andere Lebewesen, die der Phantasie des Künstlers entsprungen sind, bevölkern den unheimlichen Wald, aus dem zahlreiche Augen den Betrachter anzublicken scheinen. Bresdin nimmt mit dieser zwischen Traum und Alptraum oszillierenden Bildschöpfung die am Phantastischen orientierte Kunst der Surrealisten vorweg und macht "Le bon Samaritain" unbestritten zu einem der Hauptblätter in seinem druckgraphischen Œuvre. - Mit dem kleinen Defekt in Form eines Vogels in dem Schilfbüschel unten links der Mitte, der spätestens mit der zweiten Auflage auftritt. - Ganz ausgezeichneter, gegensatzreicher Druck mit breitem, wohl dem vollen Rand. Minimal angestaubt und leicht fleckig, weiterhin geringfügige Altersspuren, minimale bestoßene Stelle am Trockenstempel, im Gesamteindruck ein ganz vorzügliches Exemplar. An der rechten unteren Eckenspitze mit dem von der Tochter Rodolphine für die Graphiken ihres Vaters verwendeten Trockenstempel (Lugt 2194, vgl. dazu auch Van Gelder Vol. II, S. 6).

La cité lointaine (Die weit entfernte Stadt). Federlithographie (report sur pierre) auf feinem Velin. 9,8 x 18,3 cm. 1868. Van Gelder 131.

Ganz ausgezeichneter Druck mit breitem Rand. Etwas stockfleckig sowie minimal angestaubt, rechts winziges Löchlein sowie ein kurzer, hinterlegter diagonaler Riss lediglich bis an die Darstellung reichend, schwache Bleistiftannotationen, verso Klebestreifen entlang des oberen Randes, sonst sehr gut. Aus der Sammlung Pieter Willem van Doorne (Lugt 4731). Beigegeben fünf Landschaftsradierung von Dirk van Gelder, dem Werkverzeichnisverfasser Bresdins, der sich in seinem graphischen Œuvre deutlich von Rodolphe Bresdin beeinflusst zeigt. Sämtlich eigenhändig signiert, und bis auf eines auf gewalztem China.

Le bon Samaritain.
Lithographie auf doppelt gewalztem China. 56,6 x 44,6 cm. (1861). Van Gelder 100, II.-III. Auflage (von V) von 1867.

Ein undurchdringliches Dickicht aus Büschen und Bäumen, Palmblättern, kahlen Ästen knorriger Eichen, hohen Farnen und stacheligen Disteln füllt das großformatige Blatt aus. Affen, Eulen, Fledermäuse und andere Lebewesen, die der Phantasie des Künstlers entsprungen sind, bevölkern den unheimlichen Wald, aus dem zahlreiche Augen den Betrachter anzublicken scheinen. Bresdin nimmt mit dieser zwischen Traum und Alptraum oszillierenden Bildschöpfung die am Phantastischen orientierte Kunst der Surrealisten vorweg. - Prachtvoller, gegensatzreicher Druck auf doppelt gewalztem China und mit den typischen Merkmalen der zweiten bzw. dritten Auflage: das blind gedruckte Blatt unterhalb der Lanze und die vogelartige Fehlstelle unten im Schilf am Wasser, jedoch noch vor weiteren Schraffuren auf der Hand des Liegenden. Vereinzelt minimal (weiß-)fleckig sowie geringfügig vergilbt, unauffällig und säuberlich ausgebesserte Läsuren vornehmlich im unteren weißen Rand, teils leicht wellig, das doppeltgewalzte China vereinzelt leicht abgelöst und neu auf ein modernes Winsor-Newton-Papier aufgebracht, im Gesamteindruck jedoch sehr gut.

Le ruisseau des gorges. (Der Fluss in der Felsenschlucht). Federlithographie auf chamoisfarbenem gewalztem China. 11,1 x 14,9 cm. 1871. Van Gelder 130 (report sur pierre).

Ganz ausgezeichneter, nuancierter Druck mit Rand von der auf den Stein übertragenen Komposition, wohl aus der ersten Auflage von 1873. Schwach fingerfleckig im weißen Rand, sonst sehr gut erhalten. Beigegeben ein moderner Abzug des Blattes "Le chevalier et la mort" (vgl. Van Gelder).

Intérieur de paysans de la Haute-Garonne. Radierung auf gewalztem China. 19,6 x 12,8 cm. 1858. Van Gelder 92 III.

Ganz ausgezeichneter Druck mit Rand. Dort einzelne Stockflecken, sowie geringe Gebrauchsspuren, sonst gut. Mit dem Trockenstempel der Erben des Künstlers (Lugt 2194).

Frontispiz zu Fables et Contes. Lithographie auf gewalztem China. 24 x 19,5 cm. 1868. Van Gelder 122 II.

Unterhalb der Darstellung eigenhändig von Bresdins Tochter bez. "Elle qui après son Père a continué de faire (?) cette pierre / Rudolphine Bresdin / Janvier/ 1914". Ohne die Adresse von Chariol. Ganz ausgezeichneter Druck mit Rand. Minimal fleckig zu den äußeren Rändern hin, sonst sehr gut und original erhalten.

Le repos en Égypte à l´âne bâté (Die Ruhe auf der Flucht nach Ägypten mit dem Packesel). Radierung auf Kupferdruckpapier. Auflage 243 num. Ex. (1871). Van Gelder 85 II (eau-forte). Wz. Initialen FR.

Das Blatt wurde 1975 von der Originalplatte, die sich im Maryland Institut College of Art befindet, abgezogen. Ausgezeichneter, harmonischer Druck mit feinem Grat und dem vollen Rand. Minimal angestaubt, sonst tadellos. - Beigegeben nach Anne-Louis Girodet-Trioson zwei Lithographien "Sommeil d´Erigone" und "Ariadne abandonnée", beide mit zeitgenössischem Kolorit und einem unbekannten Trockenstempel "Pallas Athena", sowie ein Kupferstich von Dissard "Hyazinthe", sowie eine Rötel-Zeichnung von Michelangelo Cippitelli "Sterbender Gallier und sein Weib" nach der hellenistischen Skulptur.

Le bon Samaritain. Lithographie auf chamoisfarbenem doppelt gewalztem China. 56,4 x 44,3 cm. 1861. Van Gelder 100, II.- III. Ausgabe von 1867.

"Le bon Samaritain" zählt neben der "Flucht nach Ägypten" unbestritten zu den Hauptblättern im druckgraphischen Œuvre Rodolphe Bresdins. Mit dem kleinen Defekt in Form eines Vogels in dem Schilfbüschel unten links der Mitte, der spätestens mit der zweiten Auflage auftritt. Prachtvoller, gegensatzreicher und äußerts kräftiger Druck mit Rand. Vornehmlich verso sehr schwach stockfleckig, ein sorgsam und unauffällig geschlossener Randeinriss oben rechts im äußeren rechten weißen Rand, weitere unauffällige und sehr sorgfältige ausgebesserte Stellen im weißen Rand sowie kleinere Randläsuren, sonst im Gesamteindruck ganz vorzügliches Exemplar.

La Comédie de la Mort. Radierung auf gewalztem China. 22 x 15,2 cm. (1854). Van Gelder 84, 4. Auflage (von 6).

Das bedeutende, protosurrealistische Blatt in einem Exemplar aus der 4. Auflage von 1861, vor Tilgung der Schrift unterhalb der Darstellung. Brillanter, leuchtender und gegensatzreicher Druck mit breitem Rand. Leichte Knickspur am äußeren linken weißen Rand, geringfügig angestaubt, marginale Gebrauchsspuren, sonst jedoch sehr schönes Exemplar.

Le bon Samaritain. Lithographie auf grauem gewalztem China. 1861. Van Gelder 100, V. Ausgabe.

"Le bon Samaritain" zählt neben der "Flucht nach Ägypten" zu den Hauptblättern im Werk von Rodolphe Bresdin. Ausgezeichneter Druck mit breitem Rand. Geringfügig fleckig, leichte Altersspuren, sonst gut erhalten. Mit dem Trockenstempel von Rodolphe Bresdin.

Le gave (Der Sturzbach). Lithographie auf gewalztem China. 37 x 31,2 cm. 1884. Van Gelder 153.

Exemplar aus der 1899 posthum herausgegebenen Edition auf gräulichem Chinapapier. Ganz ausgezeichneter Druck mit Rand. Minimal altersspurig, oberhalb der Darstellung ein Fleck, sonst jedoch gut erhalten. Selten. Mit dem Trockenstempel Rodolphe Bresdins, dort mit Bleistift annotierter Nummer "11" (Lugt 2194) sowie aus einer bisher unbekannten Sammlung "DvG im roten Kreis" (Dirk van Gelder?, nicht bei Lugt).